Annaberg-Buchholz. Doreen Wangelin aus Neparmitz auf der
Insel Rügen ist die achtmillionste Besucherin im Frohnauer Hammer in
Annaberg-Buchholz. Am heutigen 11. September 21012 besuchte sie gemeinsam mit
ihrem Ehemann Ronny sowie ihren Kindern Ludwig und Frederike das erste
technische Denkmal Sachsens. Zur Zeit weilen sie auf Urlaub im Erzgebirge.
Sichtlich überrascht nahm sie aus den Händen von Oberbürgermeisterin Barbara
Klepsch Blumen (Foto) und eine Urkunde entgegen, die sie als achtmillionsten
Besucher ausweist. Außerdem gab´s einen Silbertaler nach dem Vorbild der
ehemaligen Schreckenberger, die im 16. Jahrhundert in Frohnau geprägt wurden,
einen erzgebirgischen Räuchermann und eine Broschüre zum Frohnauer Hammer. Im
Anschluss daran verfolgte die Familie gespannt die Führung im Technischen
Denkmal (Foto). Ludwig, der vierjährige Sohn der Familie begeisterte sich dabei
besonders für das historische Hammerwerk, die geschmiedeten Truhen und die
spannenden Geschichten, die Museumsführer Bernd Schreiter den Gästen erzählte.
Seit 1951, dem Beginn des regelmäßigen Museumsbetriebs,
werden die Gäste offiziell gezählt.
Albert Piltz erhielt in jenem Jahr die Konzession für die
Bewirtschaftung der Gaststätte. Über 16.000 Gäste im ersten Jahr unterstrichen
bereits im ersten Jahr das öffentliche Interesse an einer musealen Nutzung.
1956 zählte man erstmals über 100.000 Gäste. Am 14. Juli 1960 konnte Richard
Blick aus Leipzig als einmillionster Besucher begrüßt werden.
Bis heute haben acht Millionen Gäste den Frohnauer Hammer
besucht. Darunter
sind:
1. Million, 14. Juli 1960: Richard Blick aus Leipzig
(Foto und Text im
Anhang)
2. Million: 2. Februar 1967: Christa Georgie aus
Reichenbach/Vogtland, 3. Million: 31. August 1972: Renate Seraphim aus Rostock,
4. Million: 17. August 1977: Walter Laurentzsch aus Marienberg, 5. Million: 22.
Juli 1982, Käthe Werner aus Liebenau, 6. Million: 20. Juni 1988: Iris Manke aus
Eberswalde, 7. Million: 13. Februar 1997: Ursula Sawallisch aus Landsberg bei
Halle, 8. Million: 11. September 2011 Doreen Wangelin aus Neparmitz (Rügen)
Einträge im Gästebuch bzw. Grüße berühmter
Persönlichkeiten:
21.01.1958: Dr. Alfred Meinel, Frohnau:
Zum wievielten Male war ich im lieben Hammer? Ich weiß es
nicht. Wir werden vergehen, der Hammer wird bestehen.
12.07.1960: Eckhard Wendler, Schweden:
Ich werde in Schweden nie meine erzgebirgische Heimat
vergessen.
16.06.1979: Sigmund Jähn, erster deutscher Kosmonaut:
Ich bedanke mich und wünsche Euch weitere Besucherströme.
23.10.1981: Klaus Flemming
5 Tage waren wir hier - ein Drehstab des Fernsehstudions
Dresden - und versuchten den ehrwürdigen Hammer wieder in Betrieb zu setzen.
Allen herzlichen Dank für die Unterstützung zum Film „Ansichtkarte Frohnauer
Hammer". In freundschaftlicher Verbundenheit.
01.03.1982: Dieter Wien, Schauspieler:
Wir hatten nicht das Gefühl in einem Museum zu sein,
sondern bei lieben Menschen, die uns zeigten was ihnen wert und teuer ist.
11.09.1993: Karnevalsverein Würzburg:
Wir haben's gesehen und uns gedacht, was wurde schon
früher so Schönes gemacht.
20.07.2007: Georg Milbradt, Ministerpräsident Sachsen:
Wieder einige schöne Stunden bei Ihnen verbracht! Alles
Gute und Glück Auf!
17.11.2010: Dieter Bellmann, Schauspieler:
Herzliche Grüße vom MDR-Team.
Dezember 2010: Der Dünsberg-Verein:
Liebes Frohnauer Team, nach dem Weihnachtsmarkt und der
Führung in der Annenkirche der krönende Abschluss bei Ihnen im Frohnauer
Hammer.
Kurzporträt Frohnauer Hammer
Ort der Stadtgründung – UNESCO-Welterbe
Der Frohnauer Hammer wurde im 15. Jahrhundert erstmals
erwähnt. Damals existierte an diesem Ort eine Getreidemühle. Am 21. September
1496 wurde an dieser Stelle die „Neue Stadt am Schreckenberg“, das spätere
Annaberg gegründet.
Er ist eines der wenigen Hammerwerke, das noch
vollständig erhalten ist.
Das Werk besteht aus drei Schwanzhämmern und zwei
Blasebälgen, die von zwei Wasserrädern angetrieben werden. Zum Museumskomplex
gehören außerdem das 1697 erbaute Hammerherrenhaus und eine Volkskunstgalerie.
Genutzt wurde der Frohnauer Hammer als Ölmühle, Schleifwerk und Silberhammer,
als Scherenschmiede und Kupferhammer sowie als Zain-, Zeug- und Schaufelhammer.
Der Umbau zu einem Eisenhammerwerk im Jahr 1621 gab der
Anlage ihre heutige Gestalt. Durch die Herstellung zahlreicher Werkzeuge wurde
der Frohnauer Hammer ein wichtiger Zulieferer für den Bergbau und die
Landwirtschaft. Bis 1895 war er regelmäßig in Betrieb.1904 kam es zur
Stilllegung. Letzter privater Eigentümer war die Hammerherrenfamilie Martin.
1907 wurde er zum ersten technischen Denkmal Sachsens ernannt. Heimatfreunde,
Kommune, Firmen und andere Förderer kümmern sich seither um den Erhalt der
Anlage. 1908 erwarb der neu gegründete Hammerbund das Hammerwerk. Seit 1910
wird der Frohnauer Hammer museal genutzt. Im gleichen Jahr öffnete eine
Gaststätte im Hammerherrenhaus ihre Pforten. Bereits 1925 wurden die drei Schwanzhämmer
wieder voll funktionstüchtig vorgeführt. Danach ging der Frohnauer Hammer in
den Besitz des Heimatwerkes Sachsen, später in das Eigentum der Sächsischen
Landesregierung über. Nach dem zweiten Weltkrieg nutze die SDAG Wismut die
Anlage als Lager- und Verpflegungsstelle für einen benachbarten
Erkundungsschacht. In den folgenden Jahren wechselten die Besitzer mehrmals. Zu
ihnen gehören die Technische Hochschule Dresden, die Landesregierung Sachsen
und der Rat des Bezirkes Karl-Marx-Stadt, ab
1962 die Gemeinde Frohnau und seit 1996 die Stadt
Annaberg-Buchholz.
Künftig soll er als wichtiger Sachzeuge in das
UNESCO-Welterbe „Montanregion Erzgebirge“ aufgenommen werden.
Quelle: Große Kreisstadt Annaberg-Buchholz
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