Montag, 5. März 2012

Mahnen und Erinnern: 300 Menschen gedenken auf dem Städtischen Friedhof der Opfer der Bombardierung der Stadt am 5. März 1945




Über 300 Menschen versammelten sich heute Morgen auf dem Städtischen Friedhof bei einer Gedenkveranstaltung für die Opfer der alliierten Bombardements auf Chemnitz am 5. März 1945.
Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig legte an dem vom Bildhauer Hans Dittrich  geschaffenen Mahnmal für die Opfer des Bombenangriffes einen Kranz nieder (Foto).
Zugegen waren unter anderem auch Vertreter der demokratischen Ratsfraktionen  wie auch Schüler und Lehrer von Chemnitzer Schulen.

Aktionen rund um den Chemnitzer Friedenstag und die Verleihung des Chemnitzer Friedenspreises zeigen, dass in unserer Stadt das Erinnern an die Kriegsopfer generationenübergreifend ist. Dies wurde auch deutlich durch die Anwesenden auf dem Städtischen Friedhof. Am Mahnmahl für die Bombenopfer des 5. März 1945 hatten sich betagte Menschen, die die Greuel des Krieges noch am eigenen Leib erfahren hatten, ebenso versammelt, wie Jugendliche (Foto). 120 Schüler und Schülerinnen von acht Mittelschulen und Gymnasien nahmen an dem Gedenken teil und dokumentierten so, dass sie sich mit dem Zweiten Weltkrieg und vor allem seinen Ursachen auseinandersetzen.

“Für die nach 1945 Geborenen stellt sich die Frage: Wie gehen wir um mit den Erfahrungen, die Zeitzeugen uns überlieferten? Eine Erbschuld gibt es nicht. Und auch keines unserer Nachbarländer bürdet uns eine solche auf. Das von deutschen Bomben zerstörte Manchester und Stalingrad, das heutige Wolgograd, sind schon lange Partnerstädte von Chemnitz. Erinnern ist kein Selbstverständnis, das sich in leeren Ritualen erschöpfen darf. Dazu braucht es wahrhaftiges Wissen. Wissen, dass es ermöglicht, historische Ereignisse in die gesellschaftlichen Zusammenhänge jener Zeit einzuordnen, um sie richtig werten zu können. Wir brauchen dieses Wissen um die Geschichte, damit wir und unsere Nachkommen eine Zukunft ohne Kriege gestalten und erleben können”, mahnte die Chemnitzer Oberbürgermeisterin in ihrer Rede und forderte die Chemnitzer auf, zahlreich an der abendlichen Veranstaltung, 18 Uhr auf dem Neumarkt zu erscheinen und so dem Wunsch nach einem friedlichen, toleranten Chemnitz Ausdruck zu verleihen.


Mit Sternenmärschen, Aktionen am Friedenskreuz und einer zentralen Veranstaltung treten Bürger heute Abend gegen Neo-Nazis auf, die die Opfer des Zweiten Weltkrieges zum zweiten Mal zu Opfern machen wollen, indem sie Anteilnahme heucheln und mit Demagogie die Geschichte zu verdrehen suchen.


Quelle: Stadt Chemnitz

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