Über 300 Menschen
versammelten sich heute Morgen auf dem Städtischen Friedhof bei einer Gedenkveranstaltung
für die Opfer der alliierten Bombardements auf Chemnitz am 5. März 1945.
Oberbürgermeisterin Barbara
Ludwig legte an dem vom Bildhauer Hans Dittrich
geschaffenen Mahnmal für die Opfer des Bombenangriffes einen Kranz
nieder (Foto).
Zugegen waren unter anderem
auch Vertreter der demokratischen Ratsfraktionen wie auch Schüler und Lehrer von Chemnitzer
Schulen.
Aktionen rund um den
Chemnitzer Friedenstag und die Verleihung des Chemnitzer Friedenspreises
zeigen, dass in unserer Stadt das Erinnern an die Kriegsopfer
generationenübergreifend ist. Dies wurde auch deutlich durch die Anwesenden auf
dem Städtischen Friedhof. Am Mahnmahl für die Bombenopfer des 5. März 1945
hatten sich betagte Menschen, die die Greuel des Krieges noch am eigenen Leib
erfahren hatten, ebenso versammelt, wie Jugendliche (Foto). 120 Schüler und
Schülerinnen von acht Mittelschulen und Gymnasien nahmen an dem Gedenken teil
und dokumentierten so, dass sie sich mit dem Zweiten Weltkrieg und vor allem
seinen Ursachen auseinandersetzen.
“Für die nach 1945
Geborenen stellt sich die Frage: Wie gehen wir um mit den Erfahrungen, die
Zeitzeugen uns überlieferten? Eine Erbschuld gibt es nicht. Und auch keines
unserer Nachbarländer bürdet uns eine solche auf. Das von deutschen Bomben
zerstörte Manchester und Stalingrad, das heutige Wolgograd, sind schon lange
Partnerstädte von Chemnitz. Erinnern ist kein Selbstverständnis, das sich in
leeren Ritualen erschöpfen darf. Dazu braucht es wahrhaftiges Wissen. Wissen,
dass es ermöglicht, historische Ereignisse in die gesellschaftlichen
Zusammenhänge jener Zeit einzuordnen, um sie richtig werten zu können. Wir
brauchen dieses Wissen um die Geschichte, damit wir und unsere Nachkommen eine
Zukunft ohne Kriege gestalten und erleben können”, mahnte die Chemnitzer
Oberbürgermeisterin in ihrer Rede und forderte die Chemnitzer auf, zahlreich an
der abendlichen Veranstaltung, 18 Uhr auf dem Neumarkt zu erscheinen und so dem
Wunsch nach einem friedlichen, toleranten Chemnitz Ausdruck zu verleihen.
Mit Sternenmärschen, Aktionen am Friedenskreuz und
einer zentralen Veranstaltung treten Bürger heute Abend gegen Neo-Nazis auf,
die die Opfer des Zweiten Weltkrieges zum zweiten Mal zu Opfern machen wollen,
indem sie Anteilnahme heucheln und mit Demagogie die Geschichte zu verdrehen
suchen.
Quelle: Stadt Chemnitz
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen