Donnerstag, 26. Januar 2012

Zwickauer Hubschrauber fliegt 1.631 Einsätze - Einsatzstatistik DRF Luftrettung 2011





Zwickau. Seit über 20 Jahren ist in Zwickau ein Rettungshubschrauber der DRF Luftrettung stationiert. Viele Patienten verdanken ihm ihr Leben. Allein im vergangenen Jahr startete der rot-weiße Hubschrauber 1.631-mal als schneller Notarztzubringer zu Rettungseinsätzen. Damit wurde die Besatzung zu fünf Prozent mehr Einsätzen alarmiert als im Jahr zuvor (2010: 1.548 Einsätze).
Im Notfall zählt jede Minute. Deshalb gehörten von Januar bis Dezember lebensgefährliche Erkrankungen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt zu den häufigsten Alarmierungsgründen von „Christoph 46“. Aber auch Patienten mit Brandverletzungen, Vergiftungen oder Krampfanfällen mussten notärztlich behandelt werden. In den Sommermonaten wurde der Hubschrauber häufig zu verunglückten Motorradfahrern, verletzten Sportlern oder zu Patienten mit lebensgefährlichen allergischen Reaktionen nach Wespenstichen alarmiert. Auch Kinder waren auf schnelle Hilfe aus der Luft angewiesen: 2011 versorgte die DRF Luftrettung in Zwickau 80 kranke oder verletzte Kinder.
„2011 war ein besonders einsatzstarkes Jahr in Zwickau“, erinnert sich Pilot Mathias Wrobel. „Zu Beginn des Jahres leisteten wir unseren 24.000. Rettungseinsatz, als eine 76-jährige Frau nach einem Schlaganfall dringend notärztliche Hilfe benötigte. Innerhalb weniger Minuten waren wir am Einsatzort und stabilisierten die Patientin für den Flug in eine Spezialklinik. Auch ein außergewöhnlicher Einsatz im Herbst ist mir besonders in Erinnerung geblieben: Bei einem schweren Zugunglück bei Bad Lausick wurden sechs Menschen schwer verletzt, 15 Personen erlitten leichte Verletzungen. Als erster Notarztzubringer trafen wir an der Unfallstelle ein. Auch unsere Dresdner und Hallenser Kollegen wurden zum Einsatzort alarmiert, ebenso „Christoph Leipzig“. Hand in Hand mit den bodengebundenen Rettungskräften versorgten wir die schwerverletzten Patienten. Anschließend flogen wir eine lebensgefährlich verletzte 21-jährige in ein Zwickauer Krankenhaus. Einen Einsatz mit so vielen Verletzten erleben wir nicht jeden Tag. Umso erfreulicher ist es, wie routiniert und schnell die Rettung aller Patienten erfolgte.“
Hintergrundinformationen
Der am Heinrich-Braun-Klinikum Zwickau stationierte Rettungshubschrauber der DRF Luftrettung ist täglich von 7.00 Uhr morgens bis Sonnenuntergang einsatzbereit. Er ist mit erfahrenen Piloten, Notärzten und Rettungsassistenten (HEMS Crew Member) besetzt und mit allen medizintechnischen Geräten ausgestattet, die für eine optimale Patientenversorgung notwendig sind. Einsatzorte im Umkreis von 60 Kilometern kann „Christoph 46“ in maximal 15 Minuten erreichen. Sein Einsatzgebiet umfasst die Leitstellenbereiche Zwickau, Chemnitz, Freiberg, Mittweida, Marienberg, Annaberg-Buchholz und Plauen. In Thüringen fordern die Leitstellen Gera und Jena, in Bayern die Leitstelle Hof den Hubschrauber an.
In Sachsen sind insgesamt zwei Rettungshubschrauber der DRF Luftrettung stationiert: „Christoph 46“ in Zwickau und „Christoph 38“ in Dresden. Zusammen leisteten sie rund acht Prozent aller Einsätze der DRF Luftrettung im Jahr 2011 (3.175 von 38.366 Einsätzen).
Die DRF Luftrettung
Bundesweit setzt die DRF Luftrettung an 28 Stationen Hubschrauber für die Notfallrettung und für dringende Transporte von Intensivpatienten zwischen Kliniken ein, an acht Stationen sogar 24 Stunden am Tag. Dazu kommen zwei Stationen in Österreich und eine in Dänemark. Über die Hubschrauberrettung hinaus führt die DRF Luftrettung weltweite Patiententransporte mit eigenen Ambulanzflugzeugen und hoch qualifiziertem Personal durch.
In Deutschland hat jeder Betroffene Anspruch auf den Einsatz eines Rettungshubschraubers, wenn dies medizinisch erforderlich ist. Die Kosten der Luftrettung werden im bundesweiten Durchschnitt allerdings nicht vollständig von den Krankenkassen bezahlt: „Zum Wohle der uns anvertrauten Patienten investieren wir fortlaufend in die Optimierung medizintechnischer Geräte, die Modernisierung unserer Flotte und die Fortbildung unseres Personals. Auch besondere Rettungsverfahren, wie die Wasser- und Windenrettung, bedeuten hohe Anschaffungskosten sowie regelmäßige Schulungsmaßnahmen. Diese vielfältigen Investitionskosten müssen wir als gemeinnützig tätige Organisation bisher selbst tragen“, erklärt Steffen Lutz, Vorstand der DRF Luftrettung.
Zur Finanzierung ihrer Arbeit ist die DRF Luftrettung daher auf die Unterstützung von Förderern angewiesen. Bundesweit informieren deshalb Außendienstmitarbeiter über die Arbeit der gemeinnützigen Organisation.

Quelle: DRF Luftrettung Fotos: Hit-TV.eu 


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